Früh aufstehen hieß es am 15. Mai für die Mitglieder der STMK Wörgl und eine Abordnung der Wörgler Standschützenkompanie.
Gemeinsam ging es nämlich an diesem Sonntag bereits um 05:30 Uhr mit einem Bus in Richtung Südtirol. Das Ziel war der Ort St. Martin in Passeier, in dem das 26. Alpenregionstreffen der Schützenkompanien aus allen Teilen Tirols und Bayern stattfinden sollte.
Nachdem der Bus mit den beiden Wörgler Vereinen noch ein paar Schützen anderer Gemeinden aufgesammelt hatte, führte der Weg über den Brennerpass ins Passeiertal – die Heimat Andreas Hofers.
Schon bald war nun klar, dass sich schon allein der beeindruckenden Aussicht wegen das frühe Aufstehen gelohnt hatte. Der Blick auf Weinberge, Apfelplantagen und Schlösser wie Sigmundskron, Eppan und Tirol entschädigte die meisten für den versäumten Schlaf.
Nach etwa 3 Stunden Fahrt lag endlich das ersehnte Ziel vor Augen. Schon bei der Anfahrt auf den Ort St. Martin bot sich allen ein Bild, das im ersten Moment sprachlos machte. Die sonst so beschauliche Gemeinde mit etwa 3200 Einwohnern platzte buchstäblich aus allen Nähten. Eine derartige Zahl von Autos, Reisebussen und Menschen wird man dort wohl so bald nicht mehr zu sehen bekommen. Auf der Festwiese hatten sich bereits Tausende Schützen in ihren bunten Trachten und dazwischen einige Musikkapellen für die Feldmesse versammelt. Als schließlich auch die Wörgler Vereine und die letzten Teilnehmer Aufstellung genommen hatten, zählte man unglaubliche 7000 Trachtenträger.
Ein kleiner Wermutstropfen für viele Schützen war die Tatsache, dass man nicht „voll adjustiert“ am Festakt teilnehmen durfte, da es den Tirolern und Bayern nach wie vor verboten ist, mit Gewehren und Säbeln über die italienische Grenze zu reisen. Dennoch gaben die unzähligen Trachten, Fahnen und Formationen ein unbeschreibliches Bild ab.
Im Anschluss an den Gottesdienst kamen die Ehrengäste zu Wort. Unter anderem war auch Tirols Landeshauptmann Günther Platter vor Ort. Immer wieder hörte man in den Festreden von der gemeinsamen Heimat und der Zusammengehörigkeit der Schützenkompanien über alle Tiroler Landesgrenzen hinweg.
Um die Mittagszeit stand schließlich mit dem großen Festumzug der Höhepunkt des dreitägigen Alpenregionstreffens auf dem Programm. Langsam setzte sich der Zug der Kompanien und Kapellen in Bewegung. Der kilometerlange Marsch durch den Ort bei brütender Hitze erwies sich für viele Schützen und Musikanten als echte Herausforderung. Die Tausenden Zuschauer entlang der Straßen freilich zeigten sich begeistert.
Im riesigen Festzelt konnten sich alle Beteiligten anschließend von den Strapazen des Umzugs erholen. Die Schützenkompanie St. Martin hatte die Versorgung der weit über 6000 Biertische voll im Griff. Bald schon brodelte die Stimmung. Die Musikgruppen auf der Bühne trugen noch ihren Teil dazu bei. Selbst Landeshauptmann Günther Platter griff beim Stück „Dem Land Tirol die Treue“ überraschend zur Gitarre.
Am späten Nachmittag ging es für die STMK und die Wörgler Schützen schließlich wieder zurück in die Heimat.
Für alle war es wohl ein unvergesslicher Tag ganz in Zeichen der Kameradschaft und Freundschaft.